Unsere Vereinschronik

2022

Das Maifest war ein voller Erfolg. Nach drei Jahren Pause konnten wir durchweg rund 1.000 Gäste auf dem Hanweiler Sattel bewirten. Zur Kaffeezeit spielte der Musikverein Schwaikheim. Viele Helfer trugen abermals dazu bei, das Pensum dieser Großveranstaltung zu stemmen. Die Stimmung war friedlich und man spürte förmlich, wie sehr die Besucher es genossen, endlich wieder auf einem unserer Feste Gast sein zu dürfen.
Nur wenige Wochen später erschütterte ein weiterer Schlag den Verein: Unerwartet verstarb unser langjähriger Tubist und treues Ehrenmitglied Ruppert Häußermann. Er war eine der tragenden Säulen unseres Orchesters und Vereins, Instrumentenwart, Kassier und engagiertes Vorstandsmitglied. Der größte Schatz sind die gemeinsamen Erinnerungen, die wir für immer in unseren Herzen tragen werden.

Im Rahmen des Open Air-Konzerts feierten wir das 20-jährige Dirigentenjubiläum unseres musikalischen Leiters Klaus Nübel. An der Ruine St. Wolfgang in Steinreinach konnten wir trotz sommerlicher Hitze vor einem vollen Kirchplatz konzertieren und vielen Gäste mit erfrischen Getränken und Klängen einen schönen Konzertabend bieten.

Im November durften wir auf Einladung unserer Partnerkapelle hin ein Gemeinschaftskonzert mit dem Bergemer Musikverein Grötzingen spielen. Danach wurden wir im Vereinsheim bestens umsorgt und durften den schönen Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Die Stammkapelle im Jahr 2016

2021

In großen Räumen wie der Alten Kelter oder auf dem Schulhof konnten wir uns in den warmen und damit hinsichtlich einer Infektion risikoarmen Monaten zum gemeinsamen Proben wieder regelmäßig treffen. Am 1. August spielten wir zudem ein Platzkonzert auf dem Seeplatz und sammelten 1.400,- € an Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal.

Der Schnitzel-Sonntag fand ein weiteres Mal statt und half dem Verein, finanziell über die Runden zu kommen. Die Wintermonate waren ruhig und wir bereiteten uns trotz aller Widrigkeiten und regelmäßig notwendiger Corona-Tests auf das Konzert vor. Im Dezember schickten wir den Korber Bürgern digitale Weihnachtsgrüße in Form zweier Weihnachtslieder.

Der Jahreswechsel war leider von tiefer Traurigkeit bestimmt, da wir von unserem allseits geschätzten Musikkameraden Robert-Daniel Steichele Abschied nehmen mussten. Nach einem Weihnachtskonzert im Hospiz gaben wir ihm kurz vor Silvester musikalisch das letzte Geleit und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

2020

Am 15. Februar präsentierte das Blasorchester unter dem Motto „All You Need Is Love“ die bekanntesten Melodien aus Film, Funk und Fernsehen, ein wahres Concerto d’Amore. Ganz Paris träumt von Liebe und wir träumten von Normalität. Denn zwischen dem Konzert und dem einzigen weiteren öffentlichen Auftritt im August 2020 musste ein halbes Jahr vergehen. Der Grund: Die Corona-Pandemie, die weltweit das kulturelle und öffentliche Leben lahmlegte.
An einem hochsommerlich heißen Samstag durften wir zum ersten Mal nach knapp sechs Monaten wieder zusammen spielen. Es war uns eine große Freude, auf Einladung der Gemeinde hin, dieses besondere Ereignis zu begleiten. Denn wir durften nicht nur eine offizielle Veranstaltung musikalisch umrahmen – viel mehr war es etwas Besonderes, weil der Geehrte aus den Reihen der Feuerwehr Korb stammte, mit der wir seit vielen Jahren eine tolle Partnerschaft pflegen. Es war für uns eine Ehre, die Übergabe der Bürgermedaille an Jürgen Wollensak für seine Verdienste als Kommandant mit zu erleben. Wenn auch auf Abstand von der anderen Straßenseite aus. Zum Abschluss der Feierlichkeiten überreichte Bürgermeister Jochen Müller den Schlüssel für ein neues Einsatzlogistikfahrzeug, welches danach zur detaillierten Betrachtung einlud.
Wie vertrieben wir uns die Zeit? Nun, wir waren Teil der Klopapier-Challenge, bei dem die Vereine Videos mit einer zu diesem Zeitpunkt durch Hamsterkäufe knapp gewordenen Rolle Klopapier aufnahmen. Zudem spielten wir die einzelnen Stimmen für eine Aufnahme von „Summer Wine“ ein, welche wir dann als Video in den sozialen Medien teilten, um Präsenz zu zeigen.

Im September schufen wir ein neues Veranstaltungsformat, den Schnitzelsonntag in Steinreinach. Dabei konnten die Korber Bürger bei uns Schnitzel und Kartoffelsalat für daheim bestellen oder an der Ruine abholen. Wenn auch ohne Musik und Hocketse: Das Format hatte vollen Erfolg und wir konnten etwas Festles-Stimmung dadurch transportieren.

Weitere Veranstaltungen wie das Platzkonzert am Vierten Advent fielen leider den hohen Inzidenzzahlen und damit verbundenen Verordnungen und Beschränkungen zum Opfer.

2019

Als wir im Juli auf dem Korber Feuerwehr-Fest unversehen eine Paketsendung aus dem niedersächsischen Wulften erhielten, freuten wir uns riesig über den Inhalt. Allzu gut erinnerten wir uns an den ersten Festabend des Schützenfestes. Als eine kleine Korber Abordnung die Kanone vereinnahmte und der halbe Schützen-Vorstand im Wulftener Tennisheim bei unserem Massenquartier über das Lösegeld verhandelte. Nach einer umfangreichen Festsaison von Großaspach bis nach Schnait und Strümpfelbach feierten wir im November unser Mitarbeiteressen im gemütlichen Gewölbekeller – verdient: Denn im Rahmen der Remstal-Gartenschau stemmten wir das Straßenfest über drei Tage lang.

2018

Mit unseren beiden Vorsitzenden Alexandra Ott und Katrin Pfeiffer erlebten wir ein interessantes Jahr und kamen in der Festsaison wieder ganz schön rum. Das geheime Highlight war die Teilnahme an der Bach-Challenge. Hierzu wurden wir vom TC Korb nominiert. Die Herausforderung? An einem Gewässer Musik machen und für einen karitativen Zweck spenden. Dazu ließen wir uns nicht zwei Mal bitten. So wurden einige Passanten Zeugen, als wir in Badehosen und unserer roten Uniformsweste an einen Ausläufer der Rems marschierten und im kühlen Nass einen Marsch spielten. Die Bilanz? Viel gute Laune und eine ordentliche Spendensumme für die Krebshilfe in Stuttgart.

2017

Die neu gegründeten „Notenchaoten“ konnten in 2017 gleich einen großen Erfolg landen. Nach nur wenigen Monaten erspielte das neu zusammengestellte Jugendorchester unter der Leitung von Katrin Pfeiffer beim Wertungsspiel in Geradstetten ein sehr gutes Ergebnis. Das Blasorchester widmete sich indessen intensiv der Filmmusik und präsentierte in der Remstalhalle mit seinem Konzert „Großes Kino 2“ eine umjubelte Fortsetzung.

2015

Zum Ende des Jahres startete der Musikverein eine neue Veranstaltung in Korb. Hatten die Musikerinnen und Musiker an Heiligabend zuvor immer Vereinsmitglieder daheim besucht und Weihnachtslieder gespielt, feierte im Dezember unser weihnachtliches Platzkonzert am vierten Advent seine Premiere.
Viele Besucher genossen den neuen Rahmen bei einer Tasse wärmendem Glühwein, sodass dieses Event auch heute noch einen festen Platz im Veranstaltungskalender besitzt.

2010

Unser Jubiläumsjahr bot ein volles Programm für alle Freunde und Mitglieder des Vereins, welches wir am 1. Januar mit einem Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche eröffneten.
Den Festakt am 27. März umrahmte der Bergemer Musikverein. Nach dem Konzert saßen wir noch lange in der Halle und musizierten gemeinsam bis in den Morgen. Da hatte manch einer auch schon seinen Schlafanzug an.
Zu unserem Festumzug am 25. Juli kamen viele Vereine aus nah und fern. Zusammen mit dem Spielmannszug Wulften durften wir den Abschluss bilden und bei bestem Sonnenschein in der Brucknerstraße unter freiem Himmel feiern. Eine weitere Premiere gab es im August. Wir spielten zum ersten Mal ein Open Air Konzert in der Steinreinacher Ruine St. Wolfgang, wo wir heute noch alle drei Jahre konzertieren.
Zum Abschluss des 100-jährigen Geburtstags gab die „Korber Musikalische Verunsicherung“ zusammen mit dem Jugendorchester des Städtischen Orchesters Waiblingen ein Konzert: Zusammen musizieren, zusammen lachen, zusammen erleben.

Armin Wahl

2000

Als das neue Jahrtausend anbrach, übergab der 1. Vorsitzende Bernd Äckerle sein Amt an Karl-Heinz Oster. Nach 13 Jahren am Dirigentenpult legte Ludwig Hartmann den Taktstock nieder und wir fanden in Klaus Nübel einen passenden Nachfolger. Mit ihm konnten wir unser Repertoire stetig erweitern und herausragende Motto-Konzerte veranstalten. So schickten wir unsere Zuhörer auf „Eine Reise ins All“ (2004), gaben „Ein tierisches Konzert“ (2006), erzählten Fabeln und Märchen (2007) oder veranstalteten „Großes Kino“ (2008).
Für unsere Festsaison konnten wir uns mit einer eigenen Anlage besser ausrüsten und alles im neu erworbenen Anhänger transportieren. Von Wulften bis Dattenhausen bereisten wir von da an also auf mindestens sechs Rädern die Blasmusik-Republik.

1995

Die 90er Jahre – beim Musikverein gab es bewegende Veränderungen, die bis heute das Vereinsleben prägen. Ludwig Hartmann hatte sich als Dirigent eingelebt und ermöglichte zum ersten Mal die Teilnahme am Schützenfest in Wulften.
Wir reisten für das Alpenregion-Treffen nach Matrei und feierten den Beginn unserer Partnerschaft mit dem Bergemer Musikverein aus Grötzingen. Im Dezember 1995 umrahmten unsere neu gewonnen Musikfreunde von der Schwäbischen Alb die Einweihung unserer neuen Vereinsfahne. Uns verbinden bis heute unser eingeschneiter Bus nach einem Konzert, unangekündigte Überraschungsbesuche und gemeinsame Stunden bei so manchem Viertele. Erster wurde damals übrigens von einem Traktor vom Parkplatz gezogen, sodass uns Busfahrer Mirko wieder sicher ins Remstal bringen konnte.

1971

In den 70er Jahren wurde durch den Musikverein Korb-Steinreinach die Grundsteinlegung des Korber Hallenbads umrahmt. Das beliebte Gartenfest bei Karl Eurich wurde initiiert und 36 Musiker umrahmten die 700-Jahre-Feier der Gemeinde Korb. Nach der Teilnahme an einer Rundfunkaufnahme feierten wir 1976 das erste Mal unser Maifest. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Korber Straßenfest erst zwei Jahre alt.
Nach elf Jahren als zweiter Vorsitzender wurde Karl-Heinz-Steichele 1984 von Bernd Äckerle abgelöst und gründete einige Jahre später die erste Flötengruppe: Ein wesentlicher Beitrag zu unserer Jugendarbeit, denn auf diese Weise lernen unsere Schüler noch heute das Einmaleins der Musik.

1947

Obwohl bei einem Lastwagenunfall 1934 neben zahlreichen Verletzten auch der Verlust der meisten Instrumente zu beklagen war, konnten dank der finanziellen Unterstützung durch Gemeinde und Korber Vereine neue Instrumente gekauft und somit der Zerfall des Musikvereins verhindert werden. 1935 wurde dem Verein die Organisation des 2. Bezirksmusikfestes übertragen. Eine große Ehre doch auch viel Arbeit. Somit kam es zum  Zusammenschluss beider Musikvereine.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Ernst Bubeck die Genehmigung, den Verein wieder offiziell ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Aus dem Krieg Heimkehrende gaben ihr Wissen an junge Musiker weiter, sodass bald wieder Auftritte in Rommelshausen und Schwaikheim stattfinden konnten. Die Arbeit zahlte sich aus und mit Dirigent Poppa konnte der wohl größte Erfolg in der Vereinsgeschichte erspielt werden: Der überragende 1. Rang beim Bundesmusikfest in Ravensburg mit 118 von 120 möglichen Punkten.

1920

Zehn Jahre nach Gründung des Musikvereins Steinreinach wollten auch die Korber Musikanten eine Kapelle gründen. Ende des Jahres trafen sich Emil Äckerle, Hermann Äckerle, Gotthilf Hadermann, Karl Heinrich, Emil Schäfer, Hermann Schäfer, Adolf Schwarz, Erwin Singer, Wilhelm Tochtermann und Karl Zaiser beim Bäckermüller. In der Gründungsversammlung wurde Hermann Schäfer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter der Leitung von Hermann Sauer trat der Musikverein Korb bereits beim Bezirksmusikfest 1921 in der Stuttgarter Liederhalle auf.
Der musikalische Erfolg zeichnete sich von nun an auch bei den Korber Musikern ab. Bei den Wertungsspielen 1925 in Waiblingen, 1926 in Schwäbisch Gmünd, 1927 in Schorndorf und 1930 in Sulzbach (Murr) gelang es, vordere Plätze zu erspielen. Nicht umsonst wurden sie eingeladen, das Turn- und Sportfest in Stuttgart-Birkach drei Tage musikalisch zu umrahmen. Als Dirigent konnte 1924 der Waiblinger Hermann Koch gewonnen werden. 13 Jahre lang leitete er die Kapelle, bis auf Grund der Wirtschaftskrise in den dreißiger Jahren nur noch eine gelegentliche Inanspruchnahme möglich war und auch der Beitragssatz geändert werden musste.

1909

Die Wurzeln unseres Vereins reichen zurück bis in das Jahr 1909. Vier Steinreinacher Musiker wollten damals im Reich der Töne das Schöne suchen und beschlossen, zusammen zu musizieren. In der Gaststätte Lamm trafen sich die Männer, um gemeinsam zu musizieren. Dies kam so gut an, dass sich weitere Interessenten meldeten.
Im Folgejahr war es dann endlich amtlich. Paul Hermann, Paul Heinrich, Karl Steinbrenner, Paul Schwegler, Gustav Kaiser, Karl Uetz, Ernst Steinbrenner, Ernst Häussermann, August Heinrich, Karl Heinrich, Paul Hellerich, Hermann Schick, Paul Singer und Adolf Zerrer gründeten den Steinreinacher Musikverein.
Bekanntheit und Größe der Kapelle wuchsen schnell, denn die Blasmusik war bei Hochzeiten und Festen allerseits beliebt. Selbst durch den Ersten Weltkrieg konnte diese Zuneigung nicht getrübt werden. Viele Musiker wurden eingezogen und kehrten von den Schlachtfeldern nicht zurück. Doch die Musikerkameraden hielten den Verein am Leben und probten fleißig.